
CGI-Formatumstellung im SAP Zahlungsverkehr
Warum Sie die Umstellung auf ISO 20022 nicht länger aufschieben sollten

Bisher wurden im Zahlungsverkehr verschiedene Zahlungsformate genutzt, um mit den Banken kommunizieren zu können. Diese waren je nach Land, Bank oder Währung unterschiedlich aufgebaut.
Viele Banken erwarten eine Umstellung bis spätestens 2026, teilweise gibt es schon ab 2025 Einschränkungen für alte Formate.
Wer nicht rechtzeitig handelt, riskiert, dass Zahlungen nicht mehr verarbeitet werden können. Erfahren Sie in diesem Artikel welche Maßnahmen jetzt wichtig sind, welche Chancen die Umstellung auf ISO 20022 für Sie eröffnet und welche Lösung SAP dafür bereithält.
Grundsätzlich führen die verschiedenen alten Formate zu folgenden Herausforderungen im operativen Tagesgeschäft:
- Hoher administrativer Aufwand: Denn jedes Format muss individuell gepflegt, getestet und an neue Bankanforderungen angepasst werden. Die Komplexität erhöht sich hierbei exponentiell, mit einer höheren Anzahl an Banken, mit denen Sie zusammenarbeiten.
- Eingeschränkte Automatisierung: Aufgrund der uneinheitlichen Datenstrukturen waren Prozesse und Anpassungen schwer automatisierbar. Die unterschiedliche Bankenkommunikationen erfordern spezifische Lösungen pro Bank und Land.
- Erschwerte Skalierbarkeit: Unternehmen mit internationalen Geschäftspartnern müssen zahlreiche Zahlungsformate einbinden und verwalten.
Und genau hier setzt nun die Common Global Implementation (CGI) Initiative an: Diese zielt darauf ab zahlungsbezogene Implementierungen zwischen Ihrem Unternehmen und den Banken zu vereinfachen, in dem sie einen globalen Wechsel auf das ISO 20022-Format anstrebt. Ältere Zahlungsformate (z. B. DTAZV, MT101, ältere SEPA-Versionen) werden nach und nach abgeschaltet. Ohne entsprechende Maßnahmen kann die ordnungsgemäße Verarbeitung von Zahlungen nicht garantiert werden.
Durch die Umstellung auf das neue Format ISO 20022 stehen folgende Punkte besonders im Vordergrund:
- Standardisierung: Mit einer einheitlichen Nachrichtenstruktur können zukünftig alle Zahlungen mit allen relevanten Transaktionsbanken durchgeführt und so auf jedes Zahlungssystem weltweit zugegriffen werden.
- Harmonisierung: Nur noch ein Zahlungsformat ist notwendig, um eine Zahlung von einer Währung in eine andere abzuwickeln. Um sicherzustellen, dass länderspezifische Anforderungen erfüllt werden können, stellt SAP eine Implementierung zur Verfügung.
Die Lösung für eine Umstellung auf ISO 20022
Zur Erfüllung länderspezifischer Anforderungen bietet SAP eine Lösung, die in die bestehende Zahlungsverkehrs-Konfiguration integriert werden kann. Diese Lösung stellt sicher, dass Zahlungsformate den jeweiligen Vorgaben eines Landes oder einer Bank entsprechen.
Die Implementierung basiert auf der XML-Technologie und kann flexibel angepasst werden. Dabei dient ein Standardformat als Grundlage, das je nach Anforderungen der Banken oder Länder individuell erweitert werden kann. So wird sichergestellt, dass alle Zahlungen korrekt verarbeitet werden können.
Typisches Vorgehen bei einer Formatumstellung
1. Analyse
- Prüfung auf Notwendigkeit eines Release-Upgrades: je nach Release-Stand kann es sinnvoller sein, ein Upgrade durchzuführen, statt das Einspielen vieler Notes
- Identifikation der beteiligten Banken und Zahlungsarten (SEPA, Nicht-SEPA, Inland, Ausland)
- Prüfung der Programme, die die Kommunikation mit den Banken ausführen
- Programme, die zahlungsrelevante Stammdaten bereitstellen
- Überprüfung bestehender Workflows, die von der Umstellung betroffen sein könnten
- Abhängigkeit zur Kontoauszugsverarbeitung
2. Konfiguration
- Einrichtung der SAP-Tools und Anpassung der Formate gemäß den spezifischen Anforderungen
3. Testkonzept und -durchführung
- Durchführung gründlicher Tests mit den Banken
4. Dokumentation und Schulung
5. Rollout und Cut-Over
Eine Testphase mit den Banken ist wichtig, da jede Bank eigene Implementierungsrichtlinien hat. Eine Downtime für das System gibt es nicht, da es sich um eine prozessuale Änderung handelt. Tests und Umstellung erfolgen parallel zum laufenden Betrieb, bevor das alte Format deaktiviert wird. Der Testdurchführung kann nicht genug Beachtung geschenkt werden – es gibt hier keinen Raum für Fehler, im äußersten Fall werden Zahlungen fehlschlagen.
Fazit
Die Umstellung auf ISO 20022 ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance, Ihre Zahlungsprozesse effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten. Um sicherzustellen, dass Ihre Zahlungen auch nach 2026 reibungslos verarbeitet werden, empfehlen wir, die Umstellung jetzt zu planen und umzusetzen.
Klären Sie rechtzeitig mit Ihren Banken, wann Sie umstellen müssen, und lassen Sie sich von uns unterstützen, um die Umstellung schnell und reibungslos zu vollziehen. Sprechen Sie uns gerne an!