Custom Software Development vs. Low-Code – Was passt zu Ihrem Unternehmen?
In Zeiten wachsender Digitalisierung stehen Unternehmen vor einer wichtigen Entscheidung: Sollen wir auf individuell entwickelte Software setzen oder auf eine Low-Code-Plattform?

Beide Ansätze haben ihre Stärken – aber auch klare Grenzen. In diesem Artikel erfahren Sie, wann Custom Software Development die richtige Wahl ist – und wann Low-Code Sie schneller zum Ziel bringt.
Wir vergleichen beide Lösungen anhand von Flexibilität, Entwicklungsgeschwindigkeit, Kosten, IT-Infrastruktur und langfristiger Skalierbarkeit.
Was ist Custom Software Development?
Custom Software Development bedeutet die individuelle Entwicklung einer Software, die exakt auf Ihre Geschäftsprozesse zugeschnitten ist. Das gesamte System wird von Grund auf nach Ihren Anforderungen entworfen, entwickelt und gewartet – mit vollem Zugriff auf Code, Architektur und Technologie-Stack.
Vorteile individueller Softwareentwicklung:
- Volle Flexibilität: Funktionen exakt anpassbar an Ihre Abläufe
- Nahtlose Integration: Optimale Anbindung an bestehende Systeme (ERP, CRM, etc.)
- Langfristige Skalierbarkeit: Technisch unbegrenzte Weiterentwicklung
- Unabhängigkeit: Kein Vendor Lock-in durch proprietäre Plattformen
Nachteile:
- Höherer Aufwand bei Planung, Entwicklung und Testing
- Längere Time-to-Market, besonders bei komplexen Projekten
- Höhere Anfangsinvestition
Was ist Low-Code?
Low-Code-Plattformen ermöglichen die visuelle Entwicklung von Anwendungen über intuitive Drag-and-Drop-Oberflächen. Dabei basiert ein Großteil der Logik, Datenverarbeitung und Integration auf vordefinierten Modulen – was die Umsetzung beschleunigt und gleichzeitig technische Einstiegshürden senkt.Vorteile von Low-Code:
- Schnelle Umsetzung: Erste Anwendungen sind oft in wenigen Tagen produktiv.
- Citizen Development: Auch Fachabteilungen können eigenständig aktiv werden.
- Kosteneffizienz: Der Bedarf an spezialisierten Entwicklern sinkt deutlich.
Nachteile:
- Geringere Flexibilität bei sehr spezifischen Anforderungen.
- Abhängigkeit vom Anbieter (Lizenzkosten, Support, Vertragsmodelle).
- Begrenzte Kontrolle über Codequalität, Performance und Sicherheit.
Custom Software vs. Low-Code: Der direkte Vergleich
Kriterium | Custom Development | Low-Code |
---|---|---|
Flexibilität | Sehr hoch | Eingeschränkt durch Plattform |
Entwicklungsgeschwindigkeit | Langfristig individuell | Schnell bei einfachen Lösungen |
Kosten | Höher, aber planbar und skalierbar | Geringer Einstieg, laufende Lizenzkosten |
Skalierbarkeit | Uneingeschränkt | Begrenzt durch Plattformstruktur |
Systemintegration | Individuell realisierbar | Teilweise limitiert |
Welche Rolle spielt die IT-Abteilung?
Die Entscheidung zwischen Low-Code und Custom Software betrifft nicht nur die Tools, sondern auch die Rollenverteilung im Unternehmen. Während Low-Code oft durch die Fachabteilungen vorangetrieben wird, ist Custom Development klassischerweise ein IT-Projekt. Die IT-Abteilung sollte jedoch in beiden Fällen frühzeitig eingebunden werden – insbesondere, um Aspekte wie Skalierbarkeit, Sicherheit und Governance zuverlässig zu gewährleisten.Praxisbeispiele aus Unternehmen
📌 Versicherung: MVP mit Low-Code
Ein Versicherungsunternehmen setzte für einen Tarifrechner auf eine Low-Code-Plattform. So konnte das MVP schnell getestet und später mit individuellen Backend-Services skaliert werden.
🏭 Produktion: Steuerung mit Custom Software
Ein Maschinenhersteller entwickelte eine individuelle Steuerungslösung für seine Produktionslinie – inklusive SPS-Anbindung, Echtzeitverarbeitung und Sicherheitsmechanismen.
👥 HR: Self-Service mit Low-Code
Ein Dienstleistungsunternehmen setzte ein Mitarbeiterportal mit Low-Code um. So konnte die HR-Abteilung eigenständig Prozesse wie Onboarding oder Urlaubsanträge modellieren.
📦 Logistik: Automatisierte Lieferstatusmeldungen
Ein Logistikdienstleister nutzte Low-Code, um Lieferstatusdaten automatisch aus verschiedenen Systemen zu aggregieren und per E-Mail oder API an Kunden zu übermitteln – inklusive Eskalationen bei Verzögerungen.
Wann passt welcher Ansatz?
Custom Software Development ist sinnvoll, wenn:
- Sie komplexe oder individuelle Prozesse digital abbilden möchten.
- Sie langfristig unabhängig und skalierbar arbeiten wollen.
- Sie höchste Anforderungen an Sicherheit, Integration und Performance haben.
Low-Code eignet sich gut, wenn:
- Sie schnell Prototypen oder einfache Anwendungen bereitstellen müssen.
- Fachbereiche aktiv mitentwickeln sollen.
- Sie mit geringem Budget starten und iterativ vorgehen möchten.
Hybride Ansätze: Das Beste aus beiden Welten?
Immer mehr Unternehmen kombinieren beide Ansätze. Sie starten mit einem Low-Code-Prototyp, um Geschäftslogik und Nutzererlebnis frühzeitig zu testen – und setzen bei wachsender Komplexität auf skalierbare Individualentwicklung. Auch möglich: Low-Code-Frontends für einfache Benutzeroberflächen, die an individuell entwickelte Backend-Systeme angebunden sind.Fazit zu Custom Software Development vs. Low-Code
Die Entscheidung zwischen Custom Software Development und Low-Code hängt stark von Ihrer IT-Strategie, der Komplexität Ihrer Prozesse und den langfristigen Zielen ab. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung – entscheidend ist, was wirklich zu Ihrem Unternehmen passt. Unser Tipp: Denken Sie nicht in Entweder-oder. Viele Unternehmen profitieren von hybriden Ansätzen – agil, effizient und skalierbar.🔗 Weiterführende Inhalte
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